Start / Ziel: Hohenbinder Weg, direkt neben der Kita "Knirpsenhausen"
Länge / Dauer: 8 Kilometer / 2 Stunden
Wegebeschaffenheit / Streckenausbau: vorwiegend naturbelassene Wege
Verlauf: Hohenbinder Weg, Kurpark, Albert-Kiekebusch-Weg, Karutzsee, Spreewiesenblick, Alte Eiche, Hohenbinder Weg
Wegbeschreibung
Zunächst geht es auf dem Albert-Kiekebusch-Weg, der am Hohenbinder Weg beginnt, durch ein Buchenwäldchen, ein Überbleibsel des ehemaligen Kurparks. Der Weg führt dann am Karutzsee vorbei, einem Toteissee, der von sumpfigen Wiesen mit seltenen Niedermoorpflanzen umgeben ist. Vorbei an der Siedlung Karutzhöhe führt der Weg in einem Bogen entlang der Spreewiesen.
Wissenswertes: Der Weg wurde nach dem Archäologen Prof. Dr. Albert Kiekebusch benannt, der von 1919 bis zu seinem Tod 1935 in Hohenbinde lebte. Kiekebusch gilt als einer der Begründer der wissenschaftlichen Grabungstechnik und Ausstellungsmethodik. Als Direktor der Prähistorischen Abteilung des Märkischen Museums initiierte er zahlreiche Ausgrabungen im Berliner Raum.
Die ursprüngliche Bebauung der 1606 erstmals erwähnten Siedlung Hohenbinde wurde 1944 durch eine Munitionsexplosion weitgehend zerstört. Unter den zerstörten Häusern befand sich auch das Wohnhaus Kiekebuschs, dessen Witwe diesem Ereignis zum Opfer fiel.
In der Nähe des Kurparks wurden 1919 und 1958 bronzezeitliche Gräber freigelegt. Bei den Ausgrabungen kamen unter anderem gut erhaltene Beigefäße zum Vorschein. Die Funde werden der Lausitzer Kultur zugeordnet.
Der Weg verläuft ein kurzes Stück parallel zur Straße, dann biegt man rechts in den nächsten befestigten Weg ein. Rechter Hand passiert man das "Heim Gottesschutz", eine 1909 errichtete Behinderteneinrichtung.
Nach circa 200 Meter hält man sich wieder links und geht ein kurzes Stück am Waldrand entlang. Rechts liegt die 1652 erstmals urkundlich erwähnte Siedlung „Alte Hausstelle“. Die Route führt nun durch den Wald bis zum Ende des Weges.
Hier endet der Albert-Kiekebusch-Weg und die Märkische Runde führt weiter durch ein weiteres Waldstück nach Hohenbinde.
Im Ort folgt man dem Strandschlossweg und biegt links in den Gottesbrücker Weg ein. Diesem folgt man über den abknickenden Spreeradweg und biegt nach etwa 160 Metern rechts in den Waldweg ein. Nach circa 1 Kilometer folgt man dem links abzweigenden Weg und trifft nach 500 Metern auf die Alte Poststraße, die wieder in die Stadt führt. Die Alte Poststraße führt im weiteren Verlauf als heutige Gerhart-Hauptmann-Straße durch die Landschaft.
Wissenswertes: Die heutige Friedrichstraße geht auf die 1711/12 eingerichtete Postlinie Berlin - Frankfurt (Oder) zurück. Die Strecke führte von Rahnsdorf kommend über die Arckenow (heute Flakenfließ). Dort wurde eine Posthalterei mit Krug eingerichtet. So konnten in Erkner die Pferde für die zum Teil mehrtägige Reise gewechselt werden. Erst mit der Eröffnung der Berlin-Frankfurter Eisenbahn 1842 verlor die Postlinie an Bedeutung.
Die Märkische Runde führt bis kurz vor die Autobahn, wo ein Rastplatz unter einer alten Eiche zum Verweilen einlädt. Hier beginnt die Alte Poststraße.
(Hinweis: Die Alte Poststraße wurde im Zuge der Tesla-Ansiedlung 2022 als Radweg ausgebaut. Seitdem muss der Fußweg mit dem Radverkehr geteilt werden).
Von der Alten Eiche geht es ca. 1,1 km geradeaus durch den märkischen Kiefernwald bis zur Siedlung Karutzhöhe - links Einfamilienhäuser, rechts Wald. Nach etwa 400 Metern auf geradem Weg verlässt man die Siedlung und gelangt wieder in einen Kiefernmischwald.
Von hier aus führt der Weg fast schnurgerade durch den märkischen Wald bis zur Autobahn A10.
Der Wanderweg endet südlich des Erkneraner Friedhofs auf einem großen Parkplatz an der Gerhard-Hauptmann-Straße, wo sich auch ein kleiner Bolzplatz befindet.
Wissenswertes: Die Alte Poststraße wurde von Gerhart Hauptmann seinerzeit gern für Spaziergänge genutzt. Sie war ihm noch so präsent, dass er das 9. Abenteuer seines Epos Till Eulenspiegel hier ansiedelte. Das Werk erzählt die Geschichte eines Soldaten im Ersten Weltkrieg. Am Anfang des Weges steht eine Tafel des Projektes Gerhart Hauptmann ∙ Orte mit Bild- und Texteindrücken.
Einkehrtipp:
- Waldcafé: Auf halber Strecke des Albert-Kiekebusch-Weges befindet sich auf dem Gelände der Stiftung Lobetal das Waldcafé. Hier gibt es selbstgebackenen Kuchen und Kaffee aus der DEKAFFEE-Rösterei.