© Gemeinde Hoppegarten

Entspannt falnieren entlang prächtiger Villen

Themen-Specials

Villenwanderung- Historisches Ambiente mitten im Grünen

Bei einem Rundgang durch das ursprüngliche Hoppegarten ist so mancher Besucher erstaunt vom Anblick der prachtvollen alten Villen, die links und rechts des Weges empor ragen. Und die kommen nicht von ungefähr: Rund um die berühmte Galopprennbahn ließen sich um 1900 Trainer und Pferdebesitzer Stadtvillen bauen. Zum Teil bereits liebevoll saniert, erstrahlen sie heute wieder in neuem Glanz und lassen die Geschichte des Ortes erlebbar werden.

Schild Kaiserbahhof in Hoppegarten mit der neuen Touristinformation von außen© Stephen Ruebsam

Bahnhof mit Flair & Geschichte

Am S-Bahnhof Hoppegarten aus der Bahn gestiegen, sollte man den Zug sprichwörtlich erst einmal abfahren lassen. Kaum sind die Fahrgeräusche verhallt, hört man fröhliches Vogelgezwitscher und das leise Brausen entfernt vorbeifahrender Autos.
Lässt man den Blick nun einmal rundherum schweifen, fällt er direkt auf das erste sehenswerte Gebäude der Tour: den Kaiserbahnhof. Errichtet wurde er als Tor zur 1868 eröffneten Galopprennbahn Hoppegarten und erhielt seinen Namen von Kaiser Wilhelm I., der den Bahnhof nutzte, wenn er ein Pferderennen besuchte. Das Gebäude wurde in den vergangenen Jahren mühevoll saniert und soll bald wieder genutzt werden können. Schon bald wird hier die vierte Touristinformation der märkischen S5-Region eröffnen. Nun geht es los – zunächst führt der Weg entlang der Bahnhofstraße in die Lindenallee, die mit einigen prächtigen Villen aufwartet. So zum Beispiel die 1912 im neoklassizistischen Stil errichtete Kessler-Villa (HNr. 12), die Hoppegartens Rennställe im typischen Stil ergänzt. Heute beherbergt das Gebäude das „Haus der Generationen“, in dem regelmäßig Veranstaltungen stattfinden. Gleich nebenan findet man auch eine recht auffällige Statue, die die Verbundenheit Hoppegartens zum Pferdesport allgegenwärtig werden lässt. Nur einen Steinwurf entfernt wartet die Villa Sir Henry (HNr. 48-50). Mit ihrem Turm ist die 1905 im Landhausstil erbaute Villa ein besonderer Augenschmaus und mutet sogar etwas märchenhaft an. Bevor die Lindenallee in die Rudolf-Breitscheid-Straße mündet, passiert man eine Rennstallanlage (HNr. 70-72) von 1913. Das Ensemble besteht aus einer Villa im Heimatstil, einem Bedienstetenwohnhaus sowie einem Boxenstall-Gebäude, entworfen vom Architekten Kurt Bachstitz.

Von den Ursprüngen bis in die Gegenwart

Entlang der Rudolf-Breitscheid-Straße gelangt man schließlich ins ursprüngliche Dorf Dahlwitz. Rund um die aus dem 13. Jahrhundert stammende Dorfkirche erwacht die Geschichte des Ortes zum Leben. Gleich gegenüber befindet sich das Gut Dahlwitz mit mehreren  Wirtschaftsgebäuden und dem sogenannten „Schloss Hoppegarten“, dem Herrenhaus der Familie von Treskow. Die imposante Turmvilla im Stil des Spätklassizismus wurde im Jahre 1855 nach Plänen des Berliner Architekten Friedrich Hitzig für den damaligen Gutsbesitzer erbaut. Bis 1997 wurde das Gebäude als Kindergarten genutzt und später durch die Brandenburgische Schlösser GmbH denkmalgerecht saniert – heute befindet es sich in Privatbesitz. Unmittelbar angrenzend erstreckt sich ein im englischen Stil angelegter Landschaftspark, der seinen Namen dem preußischen Landschaftsgärtner Peter Joseph Lenné verdankt, der den Park 1821 gestaltete.

Pferderennen auf der Galopprennbahn in Hoppegarten© Frank Sorge

Rennbahngeschichte hautnah

Nach diesem kleinen Abstecher in die Geschichte Dahlwitz-Hoppegartens geht es entlang der Rudolf-Breitscheid-Straße zurück bis zum Friedhof, dessen historische Grabstätten der hiesigen Jockeys und Trainer noch heute vom ruhmreichen Aufstieg Hoppegartens zu einem der wichtigsten Rennsportorte Deutschlands zeugen. Mit mehr als 40 Rennställen war Hoppegarten zur Blütezeit der Rennbahn der Dreh- und Angelpunkt des Pferdesports. Hier folgt man nun der Markierung des E11 über einen beschaulichen Wiesenweg zur
Rennbahnallee. Entlang des Geläufs hat man nicht nur einen wunderbaren Blick auf die Rennbahn, hier reiht sich praktisch eine Villa an die nächste und man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die liebevoll sanierten, ehrwürdigen „Rennbahnvillen“ entlang der Rennbahnallee waren einst Wohnsitz berühmter Trainer und Jockeys. Heute beherbergen sie private Wohnräume, Firmen, Arztpraxen oder sogar eine Reha-Klinik. Die Suermondt-Villa (HNr. 107) wurde 1896 vom späteren Regierungsbaumeister Ludwig Otte erbaut und 1899 auf der Berliner Kunstausstellung gewürdigt. Schon die Grundstückseinfassung mit dem schmiedeeisernen Tor und die Zufahrt mit Rondell sind beeindruckend – ein Abstecher lohnt sich also in jedem Fall. Zurück geht es entlang der Rennbahnallee – immer die Galopprennbahn im Blick bis zu ihrem Haupteingang. Das heutige Eingangsgebäude wurde 1937 als strohgedeckter Fachwerkbau neu errichtet und steht, wie alle historischen Gebäude der Rennbahn, unter Denkmalschutz. Mit seinen bogenförmig angeordneten Einlasstoren versprüht es einen ganz eigenen Charme, der besonders an den 10 übers Jahr verteilten Renntagen allgegenwärtig ist. 

Nun folgt man der Goetheallee und biegt links in die Poststraße ab. Wer mag, kann noch ein wenig die Goetheallee entlang schlendern, in der sich übrigens der älteste Rennstall Hoppegartens (HNr. 3) befindet. Natürlich gibt es auch noch die eine oder andere Villa zu bestaunen. Wieder in der Poststraße angelangt, passiert man ein eher unscheinbar wirkendes Gebäude. Das  ehemalige Auktionshaus (HNr. 4) diente zur Pferdeversteigerung und verfügte über eine große Auktionshalle und einen überdachten Vorführring. Später wurde das Gebäude als Tanzlokal, Verwaltungsgebäude oder Getränkemarkt genutzt. Direkt gegenüber ist das letzte Schmankerl der Tour zu finden, bevor es zurück zum S-Bahnhof geht. Die Villa Hoppegarten (HNr. 5) wurde ursprünglich als Amtsgebäude der Post errichtet. Später lebte hier der rennbahneigene Tierarzt Heinrich Ködix. Wer jetzt neugierig geworden ist und weitere wissenswerte Details rund um die Geschichte der Hoppegartener Villen erfahren möchte, sollte unbedingt dem ansässigen Heimatverein einen Besuch abstatten.

© Seenland Oder-Spree / Christoph Creutzburg

Tipp:

Übrigens ist die Galopprennbahn Hoppegarten nicht nur für Pferdenarren ein Highlight. Wussten Sie, dass die Rennbahn ein äußerst beliebter Drehort für Film- und Fernsehproduktionen ist? Lesen Sie dazu unbedingt unsere Story!

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