© Christoph Creutzburg, Lizenz: Seenland Oder-Spree

Anspruchsvolle Graveltour durchs Oderbruch und in den polnischen Landschaftspark Cedynia

Auf einen Blick

  • Start: Bahnhofstraße Bahnhof Wriezen 16269 Wriezen
  • Ziel: Bahnhofstraße Bahnhof Wriezen 16269 Wriezen
  • 80,00 km
  • Radtouren
Einzeln stehende Gehöfte, kleine Weiler, idyllische Städtchen und wenig Leute - willkommen im Oderbruch, willkommen im südlichen Westpommern! Diese Radrundtour von Wriezen mit Abstecher nach Polen ist perfekt, wenn man gerne in der Natur unterwegs ist und kleine Herausforderungen nicht scheut. Entdecke unbekannte Orte und versteckte Badeparadiese.

Start und Ziel: Bahnhof Wriezen
Länge: 80 km
Dauer: ca. 5-6 h
An- und Abreise: RE4 ab Berlin Hbf. bis Eberswalde, dann RB60 bis Wriezen

Highlights:
  • Abwechslung: auf ehemaligen Bahntrassen Strecke machen, auf der Deichkrone dahingleiten, auf anspruchsvollen Wegen durch malerische Bachtäler rauschen
  • Im Fokus: Weite, Natur und tolle Aussichtspunkte genießen
  • Überraschend: das beschauliche Moryn entdecken und im glasklaren See schwimmen
Wo früher Eisenbahnen fuhren rollen heute Fahrräder 
Von Wriezen aus, geht es durch die weite Landschaft des Oderbruchs. Im 18. Jahrhundert erfolgte die Umwandlung vom Sumpfgebiet in die heutige, dünn besiedelte Kulturlandschaft. Die ehemalige Bahnstrecke auf der man fährt ermöglicht ein gutes Vorankommen, bis plötzlich die imposante Oder vor einem auftaucht. Die Europabrücke ermöglicht das Passieren des großen Grenzflusses zu Fuß oder per Rad. Infotafeln zur Geschichte und Natur und fantastische Blicke auf die Oderaue laden zum Verweilen ein. 
Auf bestem Asphalt schnurren die Räder auf der früheren Bahnstrecke, dem heutigen Fernradweg 20, Richtung Moryn. Nur manchmal steht ein altes Backsteinhaus direkt an der Strecke: es sind ehemalige Bahnhofsgebäude, manche mit Garten und Planschbecken, in dem Kinder toben, die Wäsche flattert im Wind. Ein Sommeridyll wie aus einem alten Film. 

Historisches Moryn mit Badestrand
Das auf einem Hügel liegende Moryn begrüßt mit fast vollständig erhaltener Stadtmauer. Der mittelalterliche Stadtgrundriss ist gut erhalten. Überall sind die typischen Feldsteine verbaut. Die eiszeitlichen Zeugen werden auch im hiesigen Geopark thematisiert. Ein Blick lohnt auch auf die Kirche. Sie gilt als wertvolles Kulturdenkmal.
Doch wie wäre es mit einer kleinen Erfrischung? Der tiefste See Westpommerns glitzert türkis, die Sichttiefe ist phänomenal! Versteckte Zugänge, aber auch ein breiter Sandstrand laden bei Bedarf zum Baden und Abkühlen ein. Am Strandbad und am beschaulichen Marktplatz gibt es Eis und etwas für den kleinen Hunger.

Durch das malerische Tal der Słubia
Das beschauliche Städtchen verlassend, nähert man sich wieder den Mieszkowice-Wäldern und dem Słubia-Tal. Ein kleines Flüsschen hat hier im Landschaftsschutzpark Cedynia ein idyllisches Tal mit steilen Hängen und Quellen geschaffen und lässt das ein oder andere Schlagloch schnell vergessen. Der Bach bildet zahlreiche Mäander und kiesige Untiefen, an denen der Biber beachtliche Burgen baut. Die malerische Schlucht ist mit Linden, Eichen und Hainbuchen bewachsen – es macht Spaß, Richtung Oder herunterzurollen!

Oderpanorama und Übersetzen ohne Grenzen
An der Oder wieder angekommen, biegst du auf den Zielona Odra-Radweg auf ruhiger Landstraße nach Südosten ein. Nochmal ein ordentlicher Anstieg, bevor ein kurzer Abstecher unbedingt angepeilt werden sollte. An einer Gedenkmauer geht es wenige hundert Meter zu einem ehemaligen Bunkerstand, von wo sich ein fantastischer Blick über den Fluss herüber ins Seenland Oder-Spree eröffnet. Wir tippen: hier oben wirst du echte Erhabenheit spüren!
In Gozdowice geht es per Fähre wieder nach Deutschland zurück. Sollte die stündlich verkehrende Fähre mit Namen „Bez Granic - ohne Grenzen“ noch ein paar Minuten bis zum Ablegen brauchen, kann im kleinen Regionalmuseum etwas zur Rolle der Oderquerung im letzten Weltkrieg erfahren werden. Auf der brandenburgischen Seite grüßt Viadrus, der Flussgott der Oder, mit einer Skulptur.

Ein verwunschener Geheimtipp am Oderdeich 
Ein gutes Stück geht es nun auf dem Oder-Neiße-Radweg entlang. Ganz oben auf der Deichkrone wird sich nochmal richtig ausgepowert. Tipp: Bei Tour-km 54 in Höhe Gieshof noch einmal links zur Oder abbiegen! Nur im Sommer tut sich bei Niedrigwasser ein geheimer Damm auf – der Weg zur Ruschebuhne und zur Insel Dieser. Wo früher Berliner Sommerfrischler an den Oderstrand zum Baden fuhren, können heute Wasservögel beobachtet , Grillen beim Zirpen zugehört oder einfach auf der Sandbank dieser verwunschene Ort genossen werden.

Entlang der Alten Oder zurück nach Wriezen
Schließlich nimmt man Abschied von der Oderaue und begibt sich erneut auf den Oderbruchbahn-Radweg, der hier auf ruhigen Kreisstraßen verläuft, Richtung Neulewin. Im Kolonistendorf wurden im Zuge der Trockenlegung des Oderbruchs im 19. Jh. einst 80 Familien neu angesiedelt. Heute erzählt die Heimatstube im ehemaligen Büdnerhaus davon. Wer noch keinen kulinarischen Stopp eingelegt hat, kann den Abstecher nach Altlewin nehmen: mit idyllischem Garten und rustikaler Einrichtung empfängt das beliebte Gasthaus Alter Fritz hungrige Radfahrende. Den ursprünglichen Lauf des Oderflusses begleitend endet die Tour wieder in Wriezen  

Einkehrtipps
  • Europabrücke: Healthy Foodtruck mit hausgemachten Bigos auf polnischer Seite der Europabrücke (Sommerhalbjahr)
  • Moryn: Snacks am Strandbad sowie Pizza, Eis und Waffeln am Markt
  • Zelliner Loose Nähe Oderdeich: Radlershof
  • Abstecher nach Altlewien: Alter Fritz
  • Wriezen: Pizza im Ristorante „Juani“
Extra-Touren-Tipp: 
Fährzeiten (von April bis Oktober im Stundentakt) nochmals online checken

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