So wie Erkner Hauptmanns Werk prägte, so prägte Hauptmann Erkner: er ließ die Stadt eine enge Verbindung zur Literatur entwickeln. Eine Verbindung, der man 2012 mit der Einführung des Namenszusatzes Gerhart-Hauptmann-Stadt ein großes Zeichen setzte.
Was Hauptmann für Erkner ist, ist Theodor Fontane für ganz Brandenburg. Bei seinen Wanderungen durch die geliebte Mark verschlug es ihn einst auch in das Seenland zwischen Oder und Spree. Seinen Beschreibungen zufolge passierte er seinerzeit selbst Erkners Löcknitz und Flakensee - Grund genug, ihm vor langer Zeit den begleitenden Uferweg zu widmen.
Als Theodor-Fontane-Weg ist die Strecke zu einem der beliebtesten Wanderwege avanciert, bei Einheimischen und Ausflüglern zugleich. Dazu beigetragen hat auch die Einbindung des nur 1,3 km langen Waldpoesie-Pfades in den überregionalen 66-Seen-Wanderweg. In Anlehnung an das Fontanejahr 2019 entstand die Idee, den schon namentlich mit Literatur verbundenen Weg auch mit Dichtung zu füllen. Vielmehr noch: der Weg soll die beiden für Erkner stehenden Attribute verbinden. Entstanden ist so ein Waldpoesie-Pfad, der vom Parkplatz an der Fangschleusenstraße gen Norden in Richtung Woltersdorf führt.
Am Beginn des Weges wartet auf Besucher eine Übersichtstafel mit Karte sowie einigen Informationen zum Weg und auch der Bedeutung des Waldes an sich. Entlang des Pfades stellen zehn Stationen Bäume und Autoren vor, die sich von den verschiedenen Baumarten zu lyrischen Werken inspirieren ließen. Von Romantik über Expressionismus, entlang der Ufer von Löcknitz und Flakensee wartet ein bunter literarischer und naturkundlicher Exkurs. Eine etwas längere Tour empfiehlt sich bis zur Woltersdorfer Schleuse.